Parco Nazionale Gran Paradiso

Nach der Großstadt Turin wollte ich unbedingt in die Berge. Im Valle d‘Aosta habe ich mich in einem Chambre d‘hôtes (deutsch: Zimmer mit Frühstück) einquartiert. Sehr praktisch: die Region Aosta ist mit Französisch und Italienisch zweisprachig, sodass man nicht zwangsläufig auf Englisch angewiesen ist.

Von Aosta aus möchte ich den Parco Nazionale Gran Paradiso angucken, der mit seinen schroffen Tälern und mehreren 3000-4000er Bergen und Gletschern schon sehr alpin ist. Ursprünglich wollte ich auch ein wenig wandern. Dass das aufgrund der noch vorhandenen Menge an Schnee nicht so ganz einfach würde, war mir schon nach der Hinfahrt klar. Immerhin versprach die Webseite einige präparierte Winterwanderwege, so wie ich es aus dem Harz und diversen Skiregionen in Österreich und der Schweiz kenne. Allerdings musste ich feststellen, dass die Webseite vom Nationalpark, die Webseite vom Tourismusbüro und die Realität drei verschiedene Dinge sind… Für ein Tour abseits der präparierten Wege fehlte mir leider die nötige Ausrüstung in Form von Schneeschuhen oder Tourenski. So war ich hauptsächlich mit dem Auto unterwegs und habe zwischendurch ein paar kleine „Spaziergänge“ gemacht.

Bei Valnontey im Val di Cogne

Wasserfälle bei Lillaz von oben.

Im Valsavarenche

Das Valsavarenche und das Val di Rhêmes sind deutlich schmaler als das Val di Cogne und damit sehr lawinengefährdet. Teilweise hatten die Straßen Ampeln und auf beiden Seite türmte sich der Schnee, die abgerissenen Bäume und die Felsbrocken von der letzten Lawine. Im Valsavarenche wurde ein Abschnitt ab Mittag komplett gesperrt und erst wieder am Abend freigegeben. Wie real die Bedrohung war, wurde mir bewusst, als ich selbst eine Lawine am gegenüberliegenden Berghang gesehen habe. Danach war meine Wandermotivation eher gedämpft.

Hier ist gerade vor meinen Augen eine Lawine herunter gekommen. Man sieht noch die frischen Schneespuren am Fels oberhalb des großen Schneehaufens.