Peru – Regenwald im Reserva Nacional Tambopata

Die bisherigen Ziele und Etappen der Reise waren zwar allesamt spannend, aber rückblickend hat mich der Abstecher in den Regenwald des südlichen Amazonasbeckens am meisten beeindruckt.

Wir haben uns das Reserva Nacional Tambopata aufgrund der relativ einfachen Zugänglichkeit ausgesucht, trotzdem war die Anreise ziemlich aufwändig, aber für sich schon ein Erlebnis! Von Urcos aus können wir die relativ gut ausgebaut Carretera Interoceanica Sur nutzen, welche Peru mit Brasilien verbindet und laut Straßenschild bis nach Sao Paulo führt. Wenn man den Pass auf einer Höhe von 4700m erreicht hat, geht es eigentlich nur noch bergab, aus den Anden raus und hinunter bis in den Regenwald. Nach kurzer Zeit tauchen wir in den Nebel bzw. in die Wolken ein und das Wasser kommt aus allen Richtungen: kräftiger Regen von oben, Wasserfälle links und rechts der Straße, ab und zu fließen kleine Bäche über die Straße und unten im Tal sammelt ein reißender Fluss das braune, aufgewühlte Wasser. Das muss man erlebt haben und begreift sofort, wo die Wassermassen des Regenwaldes herkommen.

Die Stadt Puerto Maldonado ist für uns der Ausgangspunkt für eine Tour zur Chuncho Lodge, die mitten im Regenwald und direkt am Rio Tambopata liegt.

Schon in unmittelbarer Umgebung der Lodge gibt es viel zu entdecken und wir unternehmen mehrere spannende Touren zusammen mir einem Guide. Etwas Angst bekomme ich nur bei dem Baumwipfel-Turm, einer statisch und strukturdynamisch fragwürdigen Konstruktion, die bei einer Grundfläche von vielleicht 3 mal 2 Metern gute 40 Meter in die Höhe ragt…

Ganz sicher und direkt von der Veranda aus können wir Squirrel Monkeys beobachten, die regelmäßig zur Lodge kommen.

Das absolute Highlight ist eine Tour zu den Papageien, die sich an bestimmten Stellen der lehmigen Steilufer des Rio Tambopata treffen. An diesen sogenannten Collpas nehmen die Papageien Mineralien auf und gleichzeitig sollen Giftstoffe, welche die Papageien als Teil ihrer Nahrung aufnehmen, durch den Lehm neutralisiert werden. Mit dem Boot fahren wir den Rio Tambopata hoch zum Collpa Ocho Gallinas und zum Collpa Chuncho.

Und plötzlich fliegen alle Papageien los…

Bei genauem Hinsehen kann man auf den Fotos unterschiedliche Arten erkennen: den Scarlett Macaw in Rot, Gelb und Blau (für mich der Bilderbuch-Papagei), den Red and Green Macaw sowie den Blue and Yellow Macaw. Nebenbei gibt es noch einige andere, kleinere Papageien in Grün.

Auch wenn die Anreise schon echt aufwendig war, haben sich die Tage voll gelohnt!