Costa Rica – Vulkane und Nebelwald

Mit Wingo (der Airline deines Vertrauens) machten wir von Panama einen kurzen Sprung nach San Jose, in die Hauptstadt Costa Ricas. Hier hatten wir volle zwei Tage eingeplant sowie noch eine Nacht in Cartago und zwei Nächte in Alajuela. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese drei Städte ziemliche Betonwüsten sind und es eher wenig zu sehen und zu entdecken gibt. Für uns waren sie jedoch aus organisatorischen und logistischen Gründen nötig, z.B. um den Mietwagen zu übernehmen oder um früh morgens gut zum Flughafen zu kommen.

Auch wenn die Städte nicht der Kracher sind, gilt Costa Rica als eines der Vorzeigeländer Mittelamerikas: das Land hat eine stabile Demokratie, ein gutes Bildungs- und Gesundheitssystem, hat die Armee abgeschafft und seine dauerhafte Neutralität erklärt, erzeugt seinen Strombedarf fast dauerhaft aus regenerativen Quellen, und hat mehr als 1/4 der Landesfläche unter Naturschutz gestellt.

Wir hatte beobachtet, dass die umliegenden Berge im Laufe des Vormittages schnell in den Wolken verschwanden und uns daher für den frühesten Zeitslot angemeldet, um den Volcán Irazú (3432m) anzugucken. Eine Besuch ist denkbar einfach, denn eine Straße führt bis fast ganz nach oben und danach sind es nur wenige hundert Meter bis zum Krater. Als wir ankamen, hingen schon die ersten Wolken über dem Krater. Doch wir hatten Glück, als plötzlich die Wolken aufrissen und die Sonne durch brach, kam ich mir wie in einer anderen Welt vor.

Weiter ging es auf der Panamericana in die Cordilliera de Talamanca, eine hohe Bergkette, die in Längsrichtung verläuft und das Land in eine Karibik- und eine Pazifikseite teilt. Die Straße schraubt sich langsam immer höher und wir übernachteten auf gut 2800m in dem privaten Reservat Iyok Amis, kurz vor dem Los Quetzales Nationalpark. Auf seinem eigenen Grundstück hat der Besitzer unterschiedliche Wanderwege durch den Wolken- und Nebelwald angelegt, die wir erkundet haben. Während wir beim Frühstück auf der Veranda in der Morgensonne saßen, konnten wir auch mehrfach den Vogel Quetzal beobachten, der für seine bunten und prächtigen Farben und seine lange Schwanzfedern bekannt ist und ausschließlich in den Wolken- und Nebelwäldern Mittelamerikas lebt. Warme und regenfeste Kleidung sind hier allerdings ein Muss, da am Nachmittag dichte Wolken aufzogen und es aufgrund der Höhe morgens und abends sehr kalt wurde. Der Pava Negra ist ebenfalls ein seltener und sagenumwobener Vogel, der auch als Hexe des Nebelwaldes bezeichnet wird. Außerdem haben wir auf einem der Wege Spuren vom Tapir gefunden.

Nachdem unsere Kleidung von den matschigen Wegen dreckig und die Schuhe durchnässt waren, beschlossen wir, dass es höchste Zeit für mehr Wärme und Sonne am Pazifik war.