Herbstwandern

Der Himmel zeigt sich in grau, die Wolkenbasis ist tief und staut sich am Harz. Der Scheibenwischer läuft auf Intervall. Die Höhe macht sich bemerkbar, denn das Autothermometer meldet nur noch 3 Grad. Ein guter Tag zum Wandern?!

Wenn man den Verlauf des Wanderweges nicht mehr vom Bachlauf daneben unterscheiden kann, erlebt man den Harz in seiner wilden Form. Der Märchenweg von Oderbrück nach Torfhaus mutiert zum Abenteuerweg. Die Hose ist unten schon ganz nass vom Matsch und Schlamm auf dem Weg. Die Füße sind noch trocken, doch das soll sich ändern. Vom letzten Sturm liegen viele Bäume noch quer über dem Weg und erfordern kurze Klettereinlagen über das nasse und glitschige Holz. Eine besonders mächtige Tanne versperrt mir den Weg, an ein Durchkommen ist nicht zu denken. Ich weiche aus und halte nach Fußtritten meiner Vorgänger Ausschau. Und dann passiert es. Eine kleine Unachtsamkeit und mein rechtes Bein verschwindet bis zum Oberschenkel in ein Wasserloch. Erinnerungen an ein Erlebnis vor vielen Jahren flammen auf, als ich einmal beim Schlittschuh laufen eingebrochen bin. Mist! Ich schütte das Wasser aus meinem Stiefel und wringe die Socke aus. Langsam erwärmen sich Socke und Stiefel wieder auf Körpertemperatur. Bei der Jeans ist Hopfen und Malz verloren, die ist und bleibt nass. Ich glaube, ich brauche mal so eine Wanderhose aus modernem, schnell trocknendem Material 😉

Hat es sich gelohnt? Ja! Das nächste Mal vielleicht bei trockenerem Wetter 😉