Wasser und Berge: Lago di Como und Parco delle Grigne

Berge und Wasser sind schon eine ziemlich coole Kombination. Viel mehr geht nicht. So habe ich nach der Konferenz Hemd und Anzug gegen kurze Hose, T-Shirt und Flip-Flops getauscht und noch ein paar Tage am Comer See verbracht. Nach der getanen Arbeit kommt das Vergnügen. Mit Zelt, Schlafsack und Wanderstiefeln im Kofferraum und ohne große Planung fahre ich also um den See und suche mir einen Campingplatz. Tatsächlich war ich von den drei voll gepackten Konferenztagen ziemlich kaputt und hatte von den Klimaanlagen leichte Halsschmerzen bekommen. Mit wenig Lust auf lange Suche entschied ich, gleich den ersten Platz anzusteuern. Volltreffer! Manchmal muss man ein wenig Glück haben. Bei leichtem Regen baute ich das Zelt auf dem sonst leeren (!) Platz auf. Direkt am Wasser. Mit Blick auf die Berge gegenüber. Was will man mehr?

Die Idee war, im Parco delle Grigne ein wenig zu wandern. Das Bergmassiv erhebt sich am Ostufer des Lago di Lecco und bietet einige tolle Wanderwege. Die erste Tour führt mich vom Ort Mandello aus zum Refugio Rosalba auf 1730 m Höhe. Erkenntnis des Tages: Ganz schön steil hier! Als Flachlandbewohner habe ich den Einfluss der Höhe sowohl zeitlich als auch konditionell etwas unterschätzt. 😉

Zwischendurch, so zur Erholung, soll ja nicht stressig werden, habe ich eine Tour per Boot nach Bellagio und Varenna unternommen. Beide Städte liegen in traumhafter Lage am Berghang direkt am Seeufer. Enge Gassen und Treppen führen zwischen den Häuser lang. Italien von seiner schönsten Seite! Mit einem Eis in der Hand lasse ich die Atmosphäre auf mich wirken und genieße die Sonne.

Die zweite Tour führt mich vom Refugio Sondanella aus zum Gipfel des Grigna Meridionale auf ~2100 m Höhe. Oben bietet sich mir eine spektakuläre Aussicht. Die Luft ist klar und in der Ferne sehe ich die noch höheren, schneebedeckten Gipfel der Alpen. Atemberaubend! Über mir zieht die „MQ“ ihre Kreise.

Auf der dritten Tour wollte ich eigentlich den Grigna Settentrionale erklimmen. Leider war die Zufahrtsstraße nur mit einer Berechtigung befahrbar – das war in der Karte so nicht ersichtlich. So habe ich schnell umdisponiert und vom Ort Pasturo aus eine Wanderung zum Refugio Pialeral unternommen. Auf alten Karrenwegen ging es bei herrlichstem Wetter von Alpe zu Alpe.