Sri Lankas Süden: Tier beobachten und Sonne tanken

Weiter ging die Reise gen Süden, runter an die Küste. Tatsächlich hatten wir auch schon ziemlich Bock darauf, weil es im Hochland doch unangenehm kühl war. Da hier keine Bahnverbindung besteht, bieten viele Taxifahren Fahrten in ihren Minivans an. Wir haben uns (wie üblich 😉 ) für die günstige Variante mit dem öffentlichen Bus entschieden, der drei Mal täglich durch Ella kommt. Etwas mulmig wurde uns, als wir ein lautes Vibrieren von vorne links wahrgenommen haben, und zwar immer, wenn der Busfahren auf der engen Bergstraße bremsen musste. Dem Busfahrer war das wohl auch nicht so ganz geheuer, sodass wir mit dem voll besetzten Bus das Depot angefahren sind. Der Bus wurde über eine Grube gefahren und von geschätzt 12 Mechanikern begutachtet. Ich denke man hat sich für eine Reparatur entschieden, denn nach ein paar Minuten setzten wir die Fahrt in einem neuen Bus fort.


Wir fanden übrigens die privat betriebene Seite http://routemaster.lk hilfreich, auf welcher die meisten Busrouten aufgelistet sind. Abfahrtszeiten werden hier allerdings (auch) keine angegeben.


Unser erstes Ziel war Tissamaharama, oft auch nur Tissa genannt. Die Landschaft unterscheidet sich deutlich von den Bergen, es wird viel Reis angebaut und auf den feuchten Feldern sind viele Vögel zu sehen. Für uns war Tissa vor allem das Sprungbrett in den Yala National Park. Wir haben uns für eine halbtägige Tour im Jeep entschieden, die fast an jeder Ecke angeboten wird. Die Tour war echt der Hammer! Tiere ohne Ende. Fast wie im Zoo. Der Wahnsinn. Wir hatten sogar das Glück, einen Leoparden bestimmt 10 Minuten lang beobachten zu können, der auf einmal aus dem Buschwerk ins offene Gras kam.

Von Tissa aus sind wir mit dem Bus und dem Zug die Küste entlang gefahren, zurück nach Colombo. Halt haben wir in Mirissa, Unawatuna und in Negombo gemacht. Ich glaube, Mirissa hat uns am besten gefallen. Neben einem tollen Strand gibt es viele Bars und Restaurants, die abends ihre Tische am Strand aufbauen und frischen Fisch zubereiten. Außerdem ist Mirissa für seine Möglichkeiten zur Beobachtung von Walen bekannt, die vor der Küste auftauchen. Das ganze Thema ist nicht so ganz unumstritten, aber wir haben einen Anbieter ausgesucht, der (nach eigener Aussage) bestimmte Regeln zur Walbeobachtung einhält. Diese definieren beispielsweise die Geschwindigkeit und den Abstand, in welchem man sich einem Wal nähern darf. Außerdem gab es einen Führer, der uns erklärt hat, welche Wale wir gerade sehen und immer wieder ein paar Fakten und Details eingestreut hat. Auch hier hatten wir Glück und haben bestimmt 20 Blauwale zu sehen bekommen. Als wir schon auf dem Rückweg waren, tauchten sogar zwei Wale so nah am Boot auf, dass wir die Atemgeräusche deutlich hören konnten. Ein absolut beeindruckendes Erlebnis.

Der Strand von Unawatuna ist unerwarteter Weise fest in russischer Hand. Am Jungle Beach, den man nach einem kleinen Fußmarsch erreicht, kann man ein wenig schnorcheln und bunte Fische beobachten. Leider waren die Wellen etwas stark und das Wasser aufgewirbelt. An einem Tag sind wir nach Galle gefahren und haben uns das alte Fort angeguckt. Von den Portugiesen, Niederländern und später von der Briten genutzt, trotzen die massiven Mauer noch heute der Brandung und sind erstaunlich gut erhalten. Die meisten der alten Gebäude werden heute noch immer genutzt und beherbergen beispielsweise Behörden und Gerichte. Außerdem hat Galle einen großen Obst- und Gemüsemarkt, auf welchem wir erst mal alle Gemüsesorten begutachteten, die wir nicht kannten und auch bis heute nicht so genau zuordnen können. 😉

Die letzte Etappe führt uns zurück nach Colombo beziehungsweise nach Negombo, einem Strandort in direkter Nähe zum Bandaranaike International Airport. So konnten wir ganz entspannt einen letzten Tag die Sonne genießen, bevor es morgens um vier Uhr zum Flughafen und zurück ins kalte Deutschland ging.