Mit dem Zug ins zentrale Hochland Sri Lankas

Die Bahnfahrt von Colombo Fort nach Kandy hat bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Noch bevor der Zug still stand, stürmten die Einheimischen die Wagons von beiden Seiten. Einige fuhren draußen auf den Trittbrettern mit. Ob welche auf dem Dach saßen, konnte ich nicht sehen. Gewundert hätte es mich nicht…

Dafür war die Tempelanlage Sri Dalada Maligawa (Zahntempel oder Temple of the Sacret Tooth) in Kandy umso sehenswerter. In ihr wird Sri Lankas heiligste buddhistische Reliquie, ein Zahn von Buddha, verwahrt. Der Tempel ist eine beliebte Pilgerstätte und vor dem Eingang verkaufen Händler bunten Blumenschmuck als Opfergabe. Nachdem wir unsere Schuhe abgegeben habe, durften wir den Tempel betreten. In Inneren herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Anscheinend lief gerade eine Zeremonie und vor dem Schrein mit besagtem Zahn standen mehrere Trommler und ein Priester.

Am Nachmittag sind wir zum Peradeniya Botanic Garden gefahren. Das besondere: der Hotelbesitzer hat uns unser Ziel in Landessprache auf einen Zettel geschrieben. So bewaffnet, wollten wir versuchen, mit dem öffentlichen Bus nach Peradeniya zu gelangen. Dies hat auch tatsächlich geklappt, auch wenn wir gefühlt 30 Busfahrer fragen mussten, bevor wir den richtigen gefunden hatten. 😉 Am Abend sind wir dann noch zum Bahirawakanda Tempel mit einer riesigen, weißen Buddhastatue hoch gelaufen, welcher auf einem Hügel über Kandy thront.

Mit dem Zug ging es weiter hinein ins zentrale Hochland nach Hatton. Mittlerweile waren die Züge nicht mehr so voll und nach ein paar Stationen fanden wir sogar Sitzplätze. Auch die Landschaft wurde immer interessanter. Von Hatton nahmen wir den Bus nach Nallathanniya bzw. Delhousie. Die Fahrt führte uns auf einer Landstraße um zwei Stauseen herum, die von Teeplantagen gesäumt sind. Unser Ziel ist der Adam‘s Peak. Oben auf dem Berg soll angeblich ein Fußabdruck von Buddha bzw. Adam zu finden sein. Wir haben ihn nicht gesehen – cool war‘s trotzdem. Den Aufstieg begannen wir Nachts um halb Drei und kamen nach guten zweieinhalb Stunden, rund 1000 Höhenmetern und  5000 Stufen oben an. Passend zu einem spektakulären Sonnenaufgang! Auch der Ausblick auf die umliegende Landschaft im ersten Morgenlicht war ziemlich beeindruckend.

Am Nachmittag fuhren wir weiter. Die Bahnstrecke windet sich in engen Kurven um die Berge herum und bietet alle paar Minuten neue Ausblicke. Mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h schwankt und rumpelt der Zug auf der alten Bahnstrecke bis auf gute 2000 m über MSL. Ab einem Punkt geht‘s dann nur noch bergab bis nach Ella. Das eigentlich kleine Dorf hat uns wirklich überrascht. Fast am Ende der Bahnstrecke gelegen, finden wir auf einmal relativ viele Touristen, Bars und Restaurants vor. In Ella blieben auch wir mehrere Tage und unternahmen Wanderungen zur Nine Arches Bridge, zum Little Adam’s Peak, erklommen den Ella Rock und besichtigten die Halpe Tea Factory.