Ubud

Wir verlassen das touristische Kuta und fahren hoch nach Ubud. Die Stadt Ubud wird oft als kulturelle Zentrum Balis genannt. Scheinbar sind viele Künstler hier ansässig, was uns aber weniger interessiert. Insgesamt macht Ubud einen etwas alternativen und femininen Eindruck auf uns. Ich denke, dazu tragen vor allem die vielen Yoga-Zentren und Spas bei, aber auch die vielen Restaurants, die organic und vegan food anbieten. Dazu kommen noch die vielen Boutiquen, die Damenbekleidung und Schmuck anbieten. Da ich tatsächlich ein paar kurze Hosen und T-Shirts brauchte, war ich leicht frustriert. Scheinbar denken die Balinesen, dass der (westliche) Mann nur Tanktops mit „Bintang“ oder „I love Bali“ trägt! *Arrrgg*

Der Campuhan Ridge Walk wird in meinem Reiseführer nur kurz erwähnt, ist aber sehr zu empfehlen. Etwas nördlich von Ubud führt der Weg inmitten von Elefantengras über einen Hügelkamm zwischen zwei Schluchten, die von den beiden Flüssen links und rechts gegraben wurden. Die Tour haben wir mit einem zweiten Wandervorschlag entlang des Ayung Rivers kombiniert. Hier waren die Wege verlassen und gingen quer durch der Dschungel. Wer sich doch durchschlägt, erhält einen Blick auf alte, teilweise verlassene Reisterrassen. In den Dörfen, die wir passieren, beobachten wir erstaunlich viele Schneider, welche die traditionelle, farbenfrohe balinesische Kleidung herstellen.

In den nächsten Tagen besuchen wir den Gunung Kawi, den Tegenungan Wasserfall, den Monkey Forest und die Reisfelder bei Tegalalang. Das Nachtleben in Ubud ist eher ruhig, aber wir finden ein paar gemütliche Bars, in denen wir bei guter Livemusik das ein oder andere Bintang trinken können.

Auf den Fahrten kamen wir durch zahlreiche Dörfer. Die Hauptstraßen werden von Läden gesäumt, die „Kunsthandwerk“ verkaufen. Eben der ganzen Neppes, den wir bisher auf diversen Märkten und an Ständen gesehen haben. Neben Bildern, Glaskunst und Schnitzereien gibt es fast alles und typischerweise stehen dort die einzelnen Handwerksstücke in eher großer Menge. Zurück in Ubud, erkennen wir viele Gegenstände wieder. Wir fragen nach, wo die Mosaikschalen herkommen. „Balinesiches Kunsthandwerk“, versichert uns der Händler. Oder: „von meiner Familie“. Aller klar – eine seeehr große Familie… Faszinierend fand ich hingegen die Tischler und Steinmetze. Ich denke, da hier die Auftraggeber meistens Balinesen sind, findet man hier wirkliches Kunsthandwerk.