Bedugul, Gunung Bratan und Munduk

Unser nächstes Ziel sind die Berge, und zwar in der Gegend des Gunung Bratan. Das kleine Dorf Bedugul liegt direkt an der Hauptverbindungsroute zwischen Nord- und Südbali und für uns strategisch günstig für die nächsten Tagestouren. Hier oben in den Bergen wird viel Gemüse, Gewürze und Kaffee angebaut, wie wir auf dem lokalen Markt feststellen. Am Nachmittag sind wir mit zwei deutschen Mädels verabredet, die wir in Ubud getroffen haben. Zusammen laufen wir zum Tempel Pura Ulun Danu Bratan, der am und teilweise im See Bratan liegt. Abends wird in Bedugul bereits sehr früh der Bordstein hochgeklappt und die Straßen sind dann wie leer gefegt. So sitzen wir bis spät mit ein paar Bier vor unserem Homestay. Tatsächlich hatten wir Probleme, überhaupt einen Laden zu finden, der Bier verkauft, da Bedugul deutlich muslimisch geprägt ist.

Am nächsten Tag fahren wir mit den Rollern zunächst ein Stück zurück nach Süden, bevor wir auf eine kleinere Straße abbiegen. Dabei haben wir eine tolle Aussicht auf das Flachland, das wird auf der Hinfahrt im Rücken hatten. Auf kleinen Straßen und durch viele Dörfer geht‘s zum Tempel Pura Luhur Batukaru. Zwischenzeitlich wird die Straße zur Schotterpiste und wir fragen uns, ob man mit dem Auto hier überhaupt durch kommt? Irgendwie haben wir uns den Weg zu einem Nationaltempel besser vorgestellt! Auf dem Rückweg halten wir in Jatiluwih. Die Reisterassen von Jatiluwih sind wohl die bekanntesten Felder auf Bali und viel weitläufiger, als die, die wir zum Beispiel in Tegalalang gesehen haben. Und wieder einmal geraten wir in einen heftigen Regenschauer, den wir diesmal bei einem überraschten Bauern aussitzen. 🙂

Richtig cool sind die Wasserfälle bei Munduk. Am ersten Wasserfall wären wir mit den Rollern fast vorbei gefahren, da das Schild sehr klein und unscheinbar ist. Geparkt wird direkt an der Straße, danach führt ein kleiner Trampelpfad hinab ins Tal. Angekommen, haben wir den Wasserfall fast für uns alleine. Zu unser Verwunderung gibt es hier tatsächlich ein Kaffee! Mit Blick auf den Wasserfall bestellen wir uns einen Kopi Luwak. Der ist hier deutlich günstiger als bisher beobachtet. Wir erfahren vom Besitzer, dass er den Kaffee selbst anbaut und die Katzen in der freien Wildbahn leben. Das Tal gehöre ihm und schon seine Eltern und Großeltern haben hier Kaffee angepflanzt. Er zeigt uns die Büsche, die verstreut mitten im Wald stehen und erklärt uns die verschiedenen Sorten. Neben Arabica und Robusta Pflanzen hat er eine dritte Kaffesorte mit rundlicheren und etwas kleineren Bohnen, von der ich bisher nichts gehört habe. Morgens geht er mit seiner Familie durch den Wald und sammelt die von den Katzen gefressenen und verdauten Bohnen auf, meist nur ein halbes bis zu einem ganzen Kilo – daher der hohe Preis.

Insgesamt haben wir drei Wasserfälle besucht, wobei schon jeder für sich sehenswert ist. Für mich hat sich der Ausflug nach Munduk aber schon alleine wegen der Lehrstunde im Kaffeeanbau gelohnt!