Kuala Lumpur

Angekommen am Abend, sind wir natürlich gleich nochmal los, die nähere Umgebung erkunden. China Town lag gleich nebenan und sieht vor allem am Abend ganz schick und exotisch aus. Neben interessantem Essen gibt es vor allem eins: Verkaufsstände mit primitiv gefälschten Taschen, Rucksäcken und Schuhen oder irgendwelchem Elektronik-Krams. Ganz vorne mit dabei sind Uhren, Handys und Selfie-Sticks.

Insgesamt bietet KL touristisch nicht soooo viel, wie wir es von europäischen Hauptstätten gewohnt sind. Somit haben wir fast alle must-sees an einem Tag „abgearbeitet“. Vom Hostel aus ging es zu Fuß zuerst zum Central Market, dann weiter Richtung Colonial District. Rund um den Merdeka Square findet sich hier eine Reihe an schicken, ehemals administrativen Gebäuden, die einen schönen Kontrast zu den Hochhausfasaden bilden. Überraschend war, dass dies der Unabhängigkeits-Platz ist, aber dafür ziemlich wenig bis gar nichts los war. Ein persönliches Highlight war der Old Market Square, wo man neben einem indischen Frühstück den Iced Coffee für gerade mal 2 Ringit (50 Cent) in gemütlicher Atmosphäre genießen kann. Little India selber fanden wir nicht so spannend. Das lustige ist aber, dass man in KL von Indien nach China in nur wenigen Minuten gehen kann. Dies verdeutlicht anschaulich, dass der malaysische Staat ist ein Mix aus vielen Kulturen ist, die nebeneinander existieren.

Der Central Market ist ein wahres shopping Paradis für Deko und Souveniers. Vieles ist einfach nur kitschig, manches hätten wir gerne mitgenommen. Am besten am Ende der Reise ansteuern 😉

Weiter geht’s mit dem modernen Kuala Lumpur (KLCC, Golden Triangle), wo sich ein Hochhaus neben dem anderen aufreiht und es von großen Einkaufszentren nur so wimmelt. Mitten drin, die Petronas Towers, die Wahrzeichen der Stadt. Zwischen den anderen Gebäuden sehen sie gar nicht sooo groß aus, wahren aber eine Zeit lang die höchsten Gebäude der Welt. Wie auch immer, vor allem am Abend sehen sie spektakulär aus und der Park zu ihren Füßen ist the-place-to-be und zieht die Leute an.

Essen kann man in KL an jeder Ecke, besonders erwähnenswert ist die Jalan Alor. Hier reiht sich ein Restaurant ans nächste und es wimmelt nur so von Garküchen. Ganz besonders angetan haben es uns die Stände mit Satay-Spießchen, welche entweder in Wasser/Brühe gegart oder besser, gegrillt werden. Dazu gibt es verschiedene Soßen.

Mit dem Zug ging es am nächsten Tag raus zu den Batu Caves. Vom Lonely Planet als Top Sehenswürdigkeit gehandelt, waren wir eher enttäuscht. Ja, die Höhlen sind beeindruckend, aber nur von weitem. Oben angekommen wird man von Souvenirshops begrüßt und es fliegen bunt blinkende Spielzeughubschrauber durch die Luft. Eine Tempelanlage stelle ich mir anders vor. Wir fanden es sehr laut und dreckig und die Höhlen sind überall mit hässlichem Beton und Metalltürmen verschandelt. Selbst an den Schreinen liegt Müll und die Farbe blättert.

Erwähnenswert war die Zugfahrt. Die Malayen sind Champions des öffentlichen Nahverkehrs. Ja, es gibt viele Autos, Roller & Co. und der Verkehr ist hard core, aber KL hat definitiv kein Verkehrsproblem! Das Metro-Netz ist gut, kostet fast nichts, die Züge sind vom Modernsten und fahren größtenteils autonom. Das Ticketsystem basiert auf Plastikmünzen, ist absolut simple und anwenderfreundlich, sodass man den Ticketautomaten noch nicht einmal auf Englisch umstellen muss. Mitten in der Stadt wurde mit KL Sentral ein neuer Hauptbahnhof gebaut, der eher an einen internationalen Flughafen erinnert als an einen Bahnhof, während bei uns Stuttgart 21 noch diskutiert wird. Der Flughafen KLIA liegt 30 Minuten außerhalb, seine Erweiterung KLIA2 wurde gerade eröffnet und es wird mit dem großen Platzangebot und den geringen Baukosten geworben. Wie war das noch mal mit unserem Hauptstadtflughafen BER?? Interessant ist auch die Monorail, welche sich auf Pfeilern durch die Hochhäuser schlängelt. Für mich hat das ein bisschen was von Star Wars…